how to be a single 5.0 – Teil 2
Gastbeitrag
Tag 168 als Single.
Heute wurde mir das erste Mal erst so richtig klar, dass ich beinahe schon ein halbes Jahr alleine durch mein Leben marschiere und es war gar nicht mal so schwer, wie ich es mir immer gedacht hatte.
Nach über 5 Jahren gewöhnt man sich an das Ein oder Andere und weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist, lebt es sich so auch ganz gemütlich – über Jahre, ja wenn nicht sogar über Jahrzehnte hinweg.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo einem langsam unangenehme Gedanken durch den Kopf schwirren, aus der bislang zauberhaften Harmonie grässlicher Alltag wird, der einem langsam die Schmetterlinge aus dem Bauch frisst und einen ungemütlich aus den Wolken reißt.
Dann steht man erstmal da und versteht die Welt nicht mehr.
Der eine kapiert’s dann und schafft den Absprung, der andere bleibt kleben oder braucht einfach länger.
Ich würd sagen, ich hab den Absprung geschafft.
Und so hart wie ich mir das immer ausgemalt habe, war es dann letztendlich nicht *dankendesAugenzukneifen*
Manchmal ist es wohl tatsächlich einfach nur noch eine Gewohnheit, die man aus Bequemlichkeit nicht ablegen will –
so wie die Socken, die man jedes mal verknuddelt als Knäuel in den Wäschesack wirft, um dann vor oder nach dem Waschen genervt alles erstmal wieder “entknuddeln” muss.
Mittlerweile krieg ich das mit den Socken ganz gut hin und das Gute: es sind auch nur noch meine!!
Wenn ich mich also über wen ärgern muss, dann nur noch über mich selbst. Und das ist nur ein Punkt von so einigen, die mich ab und an zum schmunzeln bringen.
Schmunzeln über meine mal da gewesenen Ängste, nichts mehr alleine gebacken zu bekommen, über die Angst allein zu sein oder die Angst, dass es sonst niemanden mehr gäbe für mich.
Anfangs war es eine Umstellung, ja – aber wenn man einmal kräftig die Zähne zusammenbeißt & tief Luft holt, dann ist man schneller über den Berg, als man es je geglaubt hat.
An dieser Stelle auch nochmal ein großes Danke an meine Freunde, die zu jeder Zeit bei mir waren – sich tausendmal die gleiche Story anhören mussten, meine Gefühlsausbrüche & die 0 8 15 Klischee-Frauen-Trennungs-
Allerdings hätte es tatsächlich auch schlimmer sein können, muss man nebenbei anmerken – ich hatte mich im Griff.
Dank den heutigen “sozialen Netzen” ( ja ich gebe zu, auch Tinder) hatte ich recht schnell eine unterhaltsame Ablenkung für einsame & “oh Shit, mir schreibt keine Sau”-Momente gefunden. Danke whats app, danke Internet.
Letztendlich führe ich seitdem wohl ein richtiges Singleleben in den Mitt-Zwanzigern, aber das ist wieder eine andere Geschichte …
xx, Madame Herzvoll
♥ zu Teil 1
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